Immer größer werdender Ärger um den WZV

Viele Bürger werden ihn kennen, den Ärger über den Wege-Zweckverband Segeberg (WZV).
Bereits in mehreren Einwohnerversammlungen und in den Ausschüssen wurde von Bürgern vielfach der Unmut über das Herausstellen der Papiertonnen geäußert. Grund hierfür ist die Vorgabe, dass die Papiertonne in einigen Straßenzügen nur auf eine Bürgersteigseite gestellt werden soll. Das heißt, dass die schwere Papiertonne den Bordstein runter, über die Straße und den Borstein wieder hoch gezogen werden muss. Und das gilt für Jung und Alt. Die Hinweise seitens des WZV, dass man das Papier alternativ zum Recyclinghof bringen oder statt eine große auch zwei kleine Tonnen verwenden könne, ist eher Hohn als Hilfe.

Ein weiteres Ärgernis ist die Tatsache, dass die Kehrfahrzeuge an mehreren Stellen nicht wenden können, da diese, wie uns zugetragen wurde, nicht rückwärtsfahren dürfen. Das heißt, dass einzelne Straßenzüge an Ihren Enden nicht gereinigt werden können und entweder gar nicht gekehrt werden, oder dies nun von der Gemeinde übernommen wird.

Alle Haushalte wurden Mitte des Jahres über das „chippen“ der Mülltonnen informiert. Angeblich sollte das „chippen“ nur dem internen Controlling dienen. Nun wurde die Entscheidung über die Änderung des Abrechnugnsmodells vertragt. Der WZV plante die Gebühren in Abhängikeit von der Entleerungshäufigkeit zu erheben. Auch hier fehlte die Bürgerinformation im angemessenen Umfang. Nicht alle Gemeinden waren mit der geplanten Änderung einverstanden.
Es bleibt zu beachten, dass zu der Abrechnung nach Gewicht dann nur noch ein kleiner Schritt nötig ist. Und dann heißt es im Extremfall morgens und abends seine Mülltonne zu bewachen und erst kurz vor der Entleerung raus zu stellen. Illegale Müllentsorgung würde dann ebenfalls zunehmen.

Und nun kommt eine weitere Tatsache hinzu, die die Sympathie gegenüber dem WZV in der Bevölkerung nicht wachsen lassen dürfte. Ab dem kommenden Jahr entfallen die kostenlosen Strauchgut und Sperrmüllabholungen. Stattdessen berechnet der WZV ab 2022 eine Anfahrtspauschale von 45 Euro. Wir finden, dass die Kritiker zurecht illegale Müllentsorgungen fürchten. Will man die Anfahrtspauschale umgehen, muss man seinen Sperrmüll oder auch sein Strauchgut selber zum Recyclinghof bringen. Wer keine Möglichkeit hat dies selber durchzuführen ist entweder auf Hilfe angewiesen, muss für den Transport bezahlen oder kommt um die Anfahrtspauschale nicht herum.

Der WZV bleibt, wie in der Vergangenheit, auch bei diesem Thema seiner rudimentären Informationspolitik treu. Nur aufmerksame Leser der kostenpflichtigen Segeberger Zeitung wurden über die Änderungen „informiert“. Auf der Homepage des WZV sucht man vergeblich nach einer Information über eine solch fundamentale Änderung.

In der Vergangeheit laß man viel über Misswirtschaft beim WZV, über fehlende Dokumentationen, über teure Beraterverträge und falsche Ausschreibungen bei Neuanschaffungen von Fahrzeugen. Dies macht es nicht leichter Verständnis für den WZV aufzubringen.

Ein Gedanke zu „Immer größer werdender Ärger um den WZV

  1. In der Tat, als dankbarer Nutzer des Strauchgutservices und Inhaber eines liebevoll selbst angelegten Knicks ist mir die Änderung neu. Heute, am 22.1.22 habe ich mir die Broschüre für Privatkunden vom WZV angeschaut, sie ist aus 2020 und beinhaltet nicht diese Änderung. Ich würde die 45 Euro gerne bezahlen, wenn ich dann 12m3 kostenfrei entsorgen kann, man kann ja dann auch Nachbarn Fragen, ob sie was dazulegen. Ich rufe die Tage mal an beim WZV und lasse mich informieren.

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