Erstes Treffen zum Feuerwehr-Entwicklungskonzept: Zusammenarbeit als Schlüssel zur Zukunft
Am Dienstagabend eröffnete die Amtsdirektorin Madetzky kurz nach sieben das erste offizielle Treffen zum Feuerwehr-Entwicklungskonzept (FEK) der Gemeinden Stuvenborn und Sievershütten. Sie begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Feuerwehren sowie den Gemeinden beider Orte. Laut Madetzky sei die gute Beteiligung ein Hinweis auf das breite Interesse am Thema.
Gemeinsames Ziel: Zukunftssichere Feuerwehr-Strukturen
Das Treffen diente als Auftaktveranstaltung für eine intensivere Zusammenarbeit beider Wehren und Kommunen. Ziele des Abends waren der Informationsaustausch, die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses sowie der Start eines langfristig angelegten Arbeitsprozesses. Im Zentrum stand die Gründung eines Arbeitskreises für die Bewertung eines gemeinsamen Feuerwehrhauses. Dieser soll in den kommenden Monaten ein gemeinsames Konzept für die künftige Struktur und Ausstattung der Feuerwehren erarbeiten. Laut Amtsdirektorin Madetzky sollen dabei „alle Optionen offen geprüft werden“ – unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit, gesetzlicher Vorgaben und der Einsatzfähigkeit beider Wehren.
Warum ein gemeinsames Feuerwehrhaus?
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Idee eines gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses für beide Wehren. Die Vorteile bestünden vor allem darin: Eine geteilte Infrastruktur spare Ressourcen, reduziere Materialeinsatz und sei nachhaltiger. Auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten scheint eine gemeinsame Lösung vorteilhaft – konkrete Zahlen konnten nicht genannt werden.
Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse aus dem Jahr 2023, in Auftrag gegeben von der Gemeinde Stuvenborn, hatte bereits auf Vorteile hingedeutet, allerdings ohne Vergleiche für andere Optionen wie z.B. die Sanierung der derzeitigen Wachen oder für beide Wehren ein geeigneter Standort. Eine erneute, gezielte und vollständige Bewertung stehe noch aus.
Zusätzlichen Anreiz bietet ein Förderprogramm im Rahmen der Ortskernentwicklung. Hierfür ist eine Punkteschwelle zu erreichen, die laut Angaben nur durch eine gemeinsame Lösung erreicht werden könne. Andere Fördermöglichkeiten stünden nicht zur Verfügung.
Arbeitskreis nimmt Arbeit auf
Der paritätisch besetzte Arbeitskreis soll 12 bis 15 Mitglieder umfassen, mit je drei Personen aus den Wehren und den Gemeindevertretungen beider Orte. Das Amt begleitet die Arbeit in beratender Funktion. Die Benennung der Mitglieder soll bis Ende der Woche abgeschlossen sein.
Aus Sievershütten setzt sich der Arbeitskreis aus der Wehrführung, dem Gerätewart sowie dem Jugendwart zusammen, die jeweils eine vertretende Person haben. Seitens der Gemeindevertretung nehmen Bürgermeister Andreas Doose (WGS), Michaela Nürnberg (CDU) und Stephan Reyes Ozuna (WGS) am Arbeitskreis teil.
Die Treffen finden ab dem 10. Juni 2025 im zweiwöchigen Rhythmus dienstags in der Amtsverwaltung statt. Eine erste Ergebnispräsentation ist für den 9. September 2025 geplant.
Inhaltlich soll sich der Arbeitskreis auf drei Schwerpunkte konzentrieren: eine Standortanalyse, die Bedarfsermittlung (z. B. für Fahrzeugestellflächen, Schulungsräume, Lagerflächen oder Aufenthaltsbereiche) sowie die Frage der Finanzierung und möglicher Fördermittel. Eine sechs-stellige Fördersumme stehe laut Madetzky im Raum.
Ein zügiges Voranschreiten des Projekts sei laut Beteiligten essenziell, da im Konzept auch die Standortentscheidung des RKiSH (Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein) berücksichtigt werden muss. Das Amt hat bereits eine Bedarfsanalyse für beide Wehren erstellt, die auf Zustimmung bei den jeweiligen Wehrführungen wartet.
Auch ein bereits erfolgter Grundstückskauf in Stuvenborn spielt eine Rolle – Gemeindevertreter aus Stuvenborn sprechen sich dafür aus, dieses in die weiteren Planungen einzubeziehen.
Umsetzung in greifbarer Nähe
Sollten sich die Gremien für die Umsetzung ein gemeinsames Feuerwehrhaus entscheiden, müssten auf kommunaler Ebene verbindliche Beschlüsse gefasst werden. Grundlage wäre eine vertragliche Regelung – etwa über eine kommunale Arbeitsgemeinschaft. Ziel: Zwei Wehren unter einem Dach.
Ob ein gemeinsames Feuerwehrhaus realisiert wird, ist derzeit offen. Ziel aller Beteiligten sei es jedoch, die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren langfristig zu sichern – unter Berücksichtigung technischer, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte.